Von der Vor- bis zur Hochschule setzt man hierzulande auf die Hervorbringung und Förderung der immergleichen Spezies des im Zeichen der Norm funktionierenden Menschen, der sich weder im Guten noch im Bösen allzu sehr von dem fiktiven Maßstab der „im Leben“ Erfolgreichen unterscheidet. Die Begradigung des Nicht-Geradlinigen, die sozialkollektive Berichtigung des Einzelgängertums, die pädagogische Redaktion jedes renitenten Willens, die Domestizierung schon der kindlichen Autonomie des Phantasierens und Träumens, kurz die Einebnung der Unterschiede der – sei es angeborenen, sei es erworbenen – Begabungen und Fertigkeiten ist geradezu das Programm einer Gesellschaft geworden, die sich in allen ihren Teilen und am stärksten wohl im Erziehungs- und Bildungswesen professionalisiert hat.
(Jürgen Paul Schwindt: http://faustkultur.de/1831-0-Tumult-Neue-deutsche-Universitaet.html)
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